Jahreszeiten in der Heide

Die Heide ist zu jeder Jahreszeit eine Reise und Erkundung wert und verspricht einmalige Erlebnisse und Eindrücke in der vielfältigen, unberührten Natur.

Heide im Frühling

WollgrasAber Vorfreude ist die schönste Freude. Das erste Highlight in der Heide ist die „Blüte“ des Wollgrases, besonders schön im Pietzmoor zu erleben. Nach der unscheinbaren echten Blüte im März schiebt dieses in nassen Sümpfen und Mooren bestandsbildende Gras seine seidenweichen Wollgrasflocken, die Samenstände, ungefähr einen Monat später ans Licht. Einfach zauberhaft, wenn Wollgras sich im tiefblauen Moorwasser spiegelt, im Hintergrund die frischgrünenden Moorbirken. Der Mai, der „Mozart des Kalenders“, verzaubert auch die Heide mit zartem Grün.

Dann erblüht mit dem ersten Flöten des seltenen Pirols eine weitere Kostbarkeit, die es auch bei uns im Spöktal gibt: die leuchtend weißen, ca. 1 cm gossen sternförmigen Blüten des Siebenstern, der die Kiefernwälder verzaubert.

Zu den eindrücklichsten Erlebnissen des Frühlings, gehören die allmorgendlichen und abendlichen Vogelkonzerte. Es ist in der Zeit von Mitte März, April und Mai bei Sonnenaufgang einfach unbeschreiblich: die noch kühle Morgenluft vibriert förmlich vom vielfältigen Gesang der Vögel. Hier, in der Heide hören Sie auch noch die verschiedenen Lerchenarten.


Heide im Sommer

MoorlilieDie Moorlilie, mit kleinen gelben Ähren überreich ab Juli blühend, und wie der Name schon sagt auch in anmoorigen Bereichen zuhause, oft neben dem fleischfressenden kleinen Sonnentau. An trockenen Standorten strahlt die rot blühende Heidenelke und lockt die Schmetterlinge, allen voran die verschiedenen Arten von Bläulingen.

Heide im Sommer – das riecht süßwürzig nach Heidehonig, schaut rosarot aus und hört sich entspannt nach dem Summen der Bienen und Blöken der Heidschnucken (und dem Chatten und Telefonieren unzähliger Touristen) an. Denken die meisten.

Aber die Heide kann mehr als nur Blühen. Auch wenn sie das Erröten immer wieder im August zelebriert, und je nach Rosaton mehr oder weniger gefeiert wird – ist Calluna doch eine sensible Königin der nordischen Sträucher und produziert keine Blüten auf Knopfdruck. Ja, ein echter Kleinstrauch ist sie, immergrün – auch wenn sie im Winter eher braun ausschaut – empfindlich reagierend auf zuviel und vor allem zu wenig Regen. Von Heidekäfern und Schnucken gefressen, immer wieder neu ausschlagend, solange das Licht maximal und die Humusdecke im Boden minimal sind – eine echte Pionierpflanze eben.

Glockenheide
Die kleine Schwester Erika liebt es feucht, Glockenheide (Erica tetralix) fängt schon Mitte Juli an zu blühen, mit recht großen rosa Glöckchen.

Die wilde Besenheide (Calluna vulgaris), die Namensstifterin unserer Region Lüneburger Heide, blüht je nach Witterung von Anfang August bis Mitte September, die Hochzeit ist Ende August. Es ist ein Genuss der besonderen Art – das violette Farbenmeer, der feinwürzige Honigduft, das Summen der Bienen und Hummeln, direkt am Puls des Lebens, – abseits der Zivilisation, dort in der Natur, mittendrin zu sein.


Besenheide mit BläulingGerne geben wir Ihnen Tipps, die Heide auf einzigartigen Wanderungen, abseits der breiten Wege zu genießen, dort wo die Zeit stehen bleibt.

Wer es turbulenter liebt, besucht die großen Heideblütenfeste in Schneverdingen und Amelinghausen.


Heide im Herbst

Und nach der Heideblüte? Dann kommt der große Zauberer Herbst, zuerst mit goldenen Birkenblättern und roten Vogelbeeren, über die sich orangerot verfärbenden Blaubeersträucher zwischen grauen Rentierflechten spannt sich ein weiter blassblauer Himmel, an dem die ersten Kranichzüge ziehen.

Manchmal fühlt sich der Besucher auf dem Wilseder Berg von Farben und Landschaftsbild her gesehen selbst wie in Schweden, und die wenigen Wanderer, denen er begegnet, grüßen besonders freundlich.

Der Ausklang des Herbstes beginnt mit dem Pfeifengras, wenn die Bestände rotbraun bis golden in der Herbstsonne leuchten, bevor im Winter seine Ähren von so manchen Vögeln abgeerntet werden, die von Skandinavien herkommend hier überwintern.

Herbststimmung


Heide im Winter

Eine Winterreise in die Lüneburger Heide – entdecken Sie die stillen Reize einer Landschaft, die so bisher nur wenige kennen. Die rauschenden Sommerfeste sind vorüber, die Heide, all ihre Bewohner und ihre treuesten Liebhaber begegnen sich auf stillen Pfaden.

Winter

In der Winterzeit rückt alles etwas mehr zusammen, die Eichhörnchen in ihrem Kobel, in dem sie die meiste Zeit sich schlafend zusammenkuscheln, die Menschen feiern besondere Feste in der Familie und mit vielen anderen zum Beispiel im Ballsaal an den langen Abenden, die ein früh erstrahlender Sternenhimmel überspannt. Sterne können Sie hier auf dem Land noch in voller Leuchtkraft erleben. Auch die Landschaft bietet in den kürzeren Tagen neue Ausblicke nach dem Fall der letzten Blätter. Die Weite der offenen Heide verlockt zu neuen Entdeckungen, während die immergrünen Wacholder, Fichten und Kronsbeeren jetzt besonders ins Auge fallen.

Heidekraut Winter

Und auch wenn spätestens im Februar, März der Frühling von Krokus, Reh und Mensch schon herbeigesehnt wird, lassen sich die Wetterkapriolen zwischen Schnee und erster Frühlingssonne gut mit Humor und netten gleichgesinnten Menschen im Naturhotel bei einer dampfenden Tasse Schokolade oder einem würzigen Kräutertee durch die Panoramafenster mit der nötigen Ruhe betrachten. Wenn Sie sich die Heide im Winter bisher noch nicht vorstellen konnten, lernen Sie hier einmal ihre geheimnisvolle Schönheit auf den zweiten Blick kennen und lieben.