Die Solo-CD des Cellisten und Hoteliers Hartmut Marold „Cellistische Entdeckungen“ mit seltenen Werken des Barock und „Fiddle on Cello“ ist für € 15,– zzgl. Porto und Versand erhältlich. Besonderes Highlight sind die darauf enthaltenen Ersteinspielungen mit Werken von Ruvo, Supriano sowie vielen weiteren musikalischen Raritäten und Kostbarkeiten.
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* Bearbeitet von Hartmut Marold.
Quelle der Bearbeitung:
5 Compositions per violoncello solo senza basso – RU 155.
Mit Genehmigung von Edition Musedita, Alessandro Bares, Italien.
** Bearbeitet von Pete Cooper und Hartmut Marold.
Quelle der Bearbeitungen von Pete Cooper:
Irish Fiddle Solos, ED 12734. Mit Genehmigung von SCHOTT MUSIC, Mainz, Germany.
Cellistische Entdeckungen, Werke des Barock und „Fiddle on Cello“, Hartmut Marold – Violoncello solo.
Hartmut Marold, Cellist und Hotelkaufmann, ist Gastgeber und Mitinhaber im Naturhotel im Spöktal. Er begann mit 5 Jahren Cello zu spielen. Erster Unterricht bei Gisela Hilbich, Johannes Schlesinger und Ludwig Reitberger.
Seit September 2003 Schüler von Martin von Hopffgarten (Solocellist der Klassik Philharmonie Hamburg und Komponist).
1999: Gründung der Spöktaler Konzertreihe. Seit 2002 regelmäßiges Zusammenwirken mit dem Cellisten Rolf Herbrechtsmeyer und der Pianistin Yuko Hirose.
2007: Organisation und erste deutsche Gesamtaufführung des Werkes von Jean Barrière, gemeinsam mit Rolf Herbrechtsmeyer und anderen Künstlern. Gründung des „Jean Barrière-Projekts“. Zeitgleich entstand das Projekt „Deutsch-Russische Freundschaft“, um die Begegnung der Menschen und Kulturen beider Länder zu ermöglichen, zu verstehen und deren inneren Reichtum, Gemeinsamkeiten und Visionen aufzuzeigen.
2009: „Fiddle on Cello“ und regelmäßige Unterweisungen im keltischen Stil beim kanadisch-deutschen Geiger Ian Mardon. Dazu eigene Kompositionen und Bearbeitungen für Violoncello solo.
Zur Auswahl der Stücke:
Vor etwa 3 Jahren begann ich im Natur-hotel im Spöktal regelmäßig ein Solo-Programm als Gesprächskonzert für unser Publikum zu spielen. Dabei entdeckte ich auf der Suche nach geeignetem Material immer wieder neue, ganz frisch verlegte Barockstücke für Violoncello solo, die mich immer mehr faszinierten. Noch dazu angeregt durch ein regionales irisches Musik-Projekt, spürte ich in mir die Idee, zusätzlich etwas ganz anderes als Klassik machen zu wollen. So begab ich mich neben der Klassik auf eine Reise durch verschiedene irische und schottische Sammlungen und entdeckte musikalische Schätze, die ich Ihnen auf dieser CD vorstellen möchte. Gleichermaßen ist es mir ein Anliegen, die Zuhörer mit der Musik zu erfreuen und damit die individuellen Saiten der Seele zum Klingen zu bringen.
Cellistische Entdeckungen:
Das Violoncello hat, wie die Violine, Viola und der Kontrabass, als Mitglied der
Violinfamilie, seine Heimat in Italien. Die ersten Bassinstrumente dieser Familie wurden unter dem Namen Violone bereits im 16. Jahrhundert gebaut. Violone ist ein Sammelbegriff verschiedener Bass-Streichinstrumente, mit unterschiedlichem Bau, verschiedener Saitenanzahl und Stimmung und sind nicht immer vergleichbar mit den heutigen Instrumenten.
Stradivari führte um 1700 die bis heute gültige Mensur der Celli ein. Gleichwohl wurden schon ca. 20–30 Jahre vorher bestimmte Bass-Instrumente als Violoncello bezeichnet. Diese Revolution Stradivaris war aber nur möglich durch die ca. 30 Jahre vorher erfundene Metallumwicklung von Darmsaiten, welche virtuose Passagen in den tiefen Registern überhaupt erst ermöglichten und somit dem Violoncello den Weg zum Soloinstrument ebneten. Die Werke Gabriellis wären ohne diese neuen Saiten undenkbar gewesen. Im ausgehenden 17. Jahrhundert und im 18. Jahrhundert breitete sich das Violoncello, wie auch die anderen Streich-Instrumente der Violinfamilie, von den großen italienischen Musikzentren, zum Beispiel Bologna und Neapel, über Wien, Dresden durch ganz Europa aus. Damit brachten die Musiker und Komponisten ihre speziellen Fähigkeiten, Kenntnisse und die Musik in andere Länder Europas.
In der Barockmusik haben wir eine Besonderheit: der Notentext wurde von den Komponisten nicht so detailliert mit allen Feinheiten, Verzierungen und Agogik aufgezeichnet, wie in den darauf folgenden Epochen. Das überließ der Komponist jeweils den Musikern. Diese Kenntnisse wurden, wie auch in der Folk-Musik, von Musiker zu Musiker weitergegeben und fanden im Notentext nur den minimalsten Eintrag. Der Hamburger Komponist, Musikwissenschaftler und Organist Johann Mattheson (1681-1764) ist für die Barockmusik daher ein Glücksfall. Sein dreibändiges Lehrwerk („Der vollkommene Kapellmeister“, Hamburg 1739) ist ein musikhistorisches Dokument, wo er alle aufführungsrelevanten Regeln auf das Genaueste der Nachwelt hinterließ. Zum Schluss des Werkes aber schrieb er: » Macht’s nach eurem guten Geschmack! « Was bedeutet nun aber „guter Geschmack“? Ist „guter Geschmack“ in diesem Kontext nicht verwoben mit Inspiration und Intuition und verbunden mit vielem Experimentieren, um dem Kern des Stückes näher zu kommen?! Also geht es eindeutig um einen ganzheitlichen Weg, um die Inspiration mit der Technik in einen Zusammenklang, also in Einklang zu bringen, wie es später auch Brahms ganz klar formulierte. Alle Barockwerke dieser Einspielung sind erst in den letzten 4 bis 40 Jahren entdeckt und verlegt worden. Die Barockmusik war mit dem Wechsel der Modeströmung zum empfindsamen Stil, der Frühklassik, ganz abrupt so gut wie vergessen worden. Das führte dazu, dass Vivaldi zum Beispiel erst um 1940 wiederentdeckt wurde. Die Barockmusik und manche Instrumente dieser Zeit fielen quasi in einen „Dornröschenschlaf“. Immerhin haben große Meister, wie zum Beispiel Beethoven, Mendelssohn, Schumann, Brahms sich in ihrem Leben sehr intensiv mit dieser Musik beschäftigt. Dadurch und durch die Jugendbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts, entwickelte sich wieder ein stetig wachsendes Interesse an dieser Musik, deren unvergänglicher Wert dem Menschen so wieder erlebbar wird.
Es gibt spannende Gemeinsamkeiten zwischen Barockmusik sowie keltisch-irischer und schottischer Musik:
Dublin war im 18. Jahrhundert ein wichtiges europäisches Musikzentrum. Georg Friedrich Händel zum Beispiel führte dort seinen „Messias“ zum ersten Mal auf, der italienische Komponist Geminiani und viele italienische Musiker wirkten in Dublin und so gab es dort zusammen mit der traditionell irischen Musik eine reiche Musikkultur.
Vom 18. Jahrhundert bis Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Violoncello auch in der keltischen (Folk) Musik eigenständig, das heißt: solistisch mit Begleitung, eingesetzt. Dies verlor sich aber danach durch die Spezialisierung und damit die Trennung in ernste Musik und Unterhaltungsmusik. Erst im 20. / 21. Jahrhundert fand das Instrument seinen Weg in diese Bereiche zurück. Unbegleitete Fiddle-Solos auf dem Cello sind, abgesehen von Mark O’Connors „Appalachia Waltz“ und Arrangements der New Yorker Cellistin Abby Newton, eine neue Ausdrucksmöglichkeit für dieses Instrument.
Copyright und Verlag:
Hartmut Marold, Naturhotel im Spöktal, Spöktal 1, D–29646 Bispingen
Tel.: 05194-2320, biohotel-spoektal.de
CD-Aufnahme: Audiopartner Holger Jansen, www.audiopartner.net
Ort: Gutskapelle Barnstedt, www.rittergut-barnstedt.de
Aufnahme-Zeitraum: Juli 2011
Graphik und Design: Dieter Gruschke, www.4udesign.de
Produzent: 2012 hergestellt von RECORD PARTNER, www.record-partner.de
Made in Germany
Ich danke meiner Frau Svetlana Marold und meiner Schwester und Geschäftspartnerin Eva-Maria Marold, sowie meinem Vater Hartmut Marold, für die unermüdliche Unterstützung.
Weiter gilt mein Dank Rolf Herbrechtsmeyer, Martin von Hopffgarten, Holger Jansen, Sabine und Christian von Estorff von der Gutskapelle Barnstedt, Dieter Gruschke, Ian Mardon, Andreas Hinckfuß, Alessandro Bares vom Musedita-Verlag, Schott-Verlag in Frankfurt und London, Mark O’Connor und MelBay Verlag.
Und schließlich Hartmut Timmreck, für die Produktion meiner CD.